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Grundschule

Ganztagsangebote stärken Kinder und entlasten Familien
SchĂ¼lerin mit langen braunen Haaren schreibt in einem Klassenzimmer mit anderen SchĂ¼lern im Hintergrund.
Lehrer und vier Kinder sitzen an einem Klavier in einem Klassenzimmer, der Lehrer klatscht in die Hände.

Ganztagsbetreuung

Mit der Einschulung beginnt fĂ¼r Eltern und Kinder ein neuer Lebensabschnitt, doch der Ăœbergang von der Kindertagesbetreuung zur Grundschule stellt viele Familien vor Herausforderungen. Es mangelt an Ganztagsangeboten fĂ¼r Kinder im Grundschulalter, denn mit dem Schuleintritt erlischt der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz, obwohl der Unterricht oft bereits mittags endet.
Ganztägige Bildungs- und Betreuungsangebote stärken Kinder im Grundschulalter und helfen den Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Deshalb gibt es ab 2026 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung fĂ¼r Grundschulkinder.
Nach dem Bundestag hat nun auch der Bundesrat einem Kompromissvorschlag des Vermittlungsausschusses zum Ganztagsförderungsgesetz zugestimmt. Damit wird ab 2026 der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule schrittweise eingefĂ¼hrt.
Mit dem Ganztagsförderungsgesetz soll eine BetreuungslĂ¼cke geschlossen werden, die nach der Kita-Zeit fĂ¼r viele Familien wieder aufklafft, wenn die Kinder eingeschult werden. Die Bundesregierung hatte das Vorhaben fĂ¼r mehr Vereinbarkeit und mehr Chancengerechtigkeit in der Bildung Anfang Mai auf den Weg gebracht. Ab August 2026 sollen zunächst alle Grundschulkinder der ersten Klassenstufe einen Anspruch erhalten, ganztägig gefördert zu werden. Der Anspruch wird in den Folgejahren um je eine Klassenstufe ausgeweitet. Damit hat ab August 2029 jedes Grundschulkind der Klassenstufen eins bis vier einen Anspruch auf ganztägige Betreuung.

Der Ganztag der Zukunft:

Klasse: 1-4 5 Werktage 8 Stunden pro Werktag max. 4 Wochen SchlieĂŸzeit in den Schulferien
Damit dies Wirklichkeit werden kann, mĂ¼ssen bis 2026 zusätzliche Plätze geschaffen werden. Den erforderlichen Ganztagsausbau unterstĂ¼tzt der Bund mit Finanzhilfen in Höhe von bis zu 3,5 Milliarden Euro fĂ¼r Investitionen in die Infrastruktur. Davon werden 750 Millionen Euro Ă¼ber das Investitionsprogramm zum beschleunigten Ausbau der Bildungsinfrastruktur fĂ¼r Grundschulkinder bereits seit Ende 2020 bereitgestellt. Auch an den laufenden Kosten wird sich der Bund beteiligen und damit die Länder dauerhaft unterstĂ¼tzen. Die Mittel wachsen ab 2026 jährlich an bis hin zu 1,3 Milliarden Euro pro Jahr ab 2030.
Eine Betreuung auĂŸerhalb der Schulzeit ermöglicht nicht nur die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Von einem verlässlichen ganztägigen Betreuungssystem profitieren auch die Grundschulkinder: Hochwertige Betreuungs- und Bildungsangebote am Nachmittag unterstĂ¼tzen sie in ihrer sozialen, emotionalen und körperlichen Entwicklung. SchĂ¼lerinnen und SchĂ¼ler können somit Ă¼ber die Unterrichtszeit hinaus individuell gefördert werden.

Verschiedene Betreuungsformen:

• Horte sind in der Regel Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Pädagogisches Personal betreut die Grundschulkinder vor dem Unterricht und/oder nach dem Unterricht. Manche Horte bieten auch in den Ferien Betreuung an. Auch das hilft enorm, denn die wenigsten Eltern haben genug Urlaub, um die Schulferien abzudecken. In der Regel fallen Elternbeiträge und Kosten fĂ¼r das Mittagessen an.
• Ganztagsschulen bieten an mindestens drei Tagen in der Woche ein Angebot von mindestens sieben Zeitstunden und ein Mittagessen an. AuĂŸerdem werden auĂŸerunterrichtliche Aktivitäten angeboten, wie Hausaufgabenbetreuung oder bestimmte Arbeitsgruppen. Viele Ganztagsschulen kooperieren mit Vereinen und bieten gemeinsame Freizeitangebote an, zum Beispiel Sport oder Musik. Die Angebote der gebundenen Ganztagsschule sind fĂ¼r alle SchĂ¼lerinnen und SchĂ¼ler verpflichtend. In der teilgebundenen Ganztagsschule ist das nicht so. Hier nimmt sie nur ein Teil der SchĂ¼lerinnen und SchĂ¼ler wahr. Verpflichtend sind meist nur bestimmte Ganztagsangebote fĂ¼r einzelne Klassen oder Klassenstufen. Angebote der offenen Ganztagsschule besuchen die SchĂ¼lerinnen und SchĂ¼ler hingegen nach eigenem Wunsch und dem Wunsch ihrer Eltern.

KINDERTAGESBETREUUNG KOMPAKT. AUSBAUSTAND UND BEDARF 2020.

GrĂ¼ner Pfeil zeigt auf eine Seite in einem Stapel schwarzer Seiten.

Inhalte der Ausgabe:

• Daten zum Ausbaustand und zum Betreuungsbedarf in der Kindertagesbetreuung • Immer mehr Kinder besuchen eine Kita oder Kindertagespflege, Hort- und Ganztagsschulangebote. • Der Betreuungsbedarf der Eltern noch nicht gedeckt . • Weiterer Platzausbau notwendig ist.
Ein Mann und vier Kinder klatschen im Klassenzimmer an einem FlĂ¼gel.

IGLU - Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung

GLU ist die deutsche AbkĂ¼rzung fĂ¼r Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung. Die international vergleichende Studie untersucht Leseleistungen der SchĂ¼ler am Ende der vierten Jahrgangsstufe. International wird die Studie PIRLS abgekĂ¼rzt und meint Progress in International Reading Literacy Study. Seit 2001 wird die Untersuchung alle fĂ¼nf Jahre durchgefĂ¼hrt. Im Zentrum stehen dabei nicht die individuellen Leistungen der einzelnen SchĂ¼lerinnen und SchĂ¼ler, sondern die Leistungsfähigkeit von Bildungssystemen im internationalen Vergleich.
Die Testaufgaben berĂ¼cksichtigten unterschiedliche Schwierigkeitsgrade des Textverstehens zu zwei verschiedenen Textarten: literarische Texte wie zum Beispiel Kurzgeschichten und informierende Texte wie zum Beispiel altersgerechte Lexikonartikel oder Faltblätter. DarĂ¼ber hinaus wer­den zentrale Merkmale von SchĂ¼Â­le­rin­nen und SchĂ¼lern (z.B. Lesemotivation), ihres Unterrichts (z.B. Leseunterrichtsstrategien), ihrer Schulen (z.B. Ganz- oder Halbtagsschule) und ihrer Familien (z.B. familiäre vorschulische Leseförderung) betrachtet und Zu­sam­men­hän­ge zur Lesekompetenz analysiert.
Weltweit beteiligen sich am aktuellen Zyklus ca. 60 Staaten und Regionen an der Studie. In Deutsch­land nahmen an der Haupterhebung im FrĂ¼hjahr 2021 etwa 8.900 Viertklässlerinnen und Viertklässler an ca. 400 Grund- und För­der­schu­len in allen 16 Bundesländern teil. Neben der Testung und Be­fra­gung der SchĂ¼Â­le­rin­nen und SchĂ¼ler wer­den auch Angaben ihrer Lehrkräfte und Schulleitungen sowie ihrer Eltern mittels Fragebögen erfasst. Durch die um­fang­rei­che Be­fra­gung wer­den wichtige Hintergrundinformationen ge­won­nen.
Die Ergebnisse von IGLU 2021 werden am 16. Mai 2023 vorgestellt. Dabei werden die durchschnittlich erreichten Leistungen der SchĂ¼lerinnen und SchĂ¼ler fĂ¼r Deutschland dargestellt und international verglichen. Zudem werden wichtige Rahmenbedingungen im Kontext der Lesekompetenz am Ende der Grundschulzeit betrachtet.

Studienergebnisse 2016:

Die Leseleistungen der Viertklässlerinnen und Viertklässler in Deutschland sind seit 2001 stabil Ă¼ber dem internationalen Mittelwert – trotz einer zunehmenden Heterogenität der SchĂ¼lerschaft. Dies zeigen die Ergebnisse der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) 2016. Allerdings ist es Deutschland nicht gelungen, seine Position in der internationalen Rangfolge zu halten.
Die wichtigsten Ergebnisse im Ăœberblick:
• Die Leseleistungen der Viertklässlerinnen und Viertklässler in Deutschland haben sich gegenĂ¼ber der ersten Erhebung (2001: 539 Punkte) nicht signifikant verändert (2016: 537 Punkte). Sie liegen Ă¼ber dem internationalen Mittelwert (521 Punkte), im Bereich des EU- (540 Punkte) und OECD-Durchschnitts (541 Punkte). Während 2001 nur vier Staaten signifikant höhere Leistungsmittelwerte als Deutschland erzielten, waren es 2016 jedoch zwanzig. • Der Anteil der im Lesen leistungsstarken SchĂ¼lerinnen und SchĂ¼ler (Kompetenzstufe V) in Deutschland ist von 8,6% (2001) deutlich auf 11,1% im Jahr 2016 gestiegen. Ebenfalls gestiegen ist allerdings auch der Anteil der im Lesen leistungsschwachen Viertklässlerinnen und Viertklässler (unter Kompetenzstufe III: 2001: 16,9%; 2016: 18,9%). • Die meisten Viertklässlerinnen und Viertklässler in Deutschland verfĂ¼gen Ă¼ber eine hohe Lesemotivation, die jedoch im Vergleich zu 2001 und insbesondere bei den leseschwachen Kindern etwas geringer ausgeprägt ist. • Der Leistungsvorsprung der Mädchen gegenĂ¼ber den Jungen beträgt in Deutschland insgesamt 11 Punkte und ist im internationalen Vergleich eher klein. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede zugunsten der Mädchen haben sich seit 2001 kaum geändert. Dies gilt neben Deutschland fĂ¼r fast alle Teilnehmerstaaten. • Gemessen an der Anzahl der BĂ¼cher im Haushalt und dem Berufsstatus der Eltern gehört Deutschland weiterhin zu den Staaten, in denen die sozialbedingten Leistungsunterschiede am höchsten ausfallen.
Da sowohl Kinder ohne Migrationshintergrund als auch Kinder mit Migrationshintergrund bessere Leistungen erzielen, haben sich die migrationsbedingten Unterschiede seit 2001 kaum verändert. 2016 entspricht der Leistungsnachteil von Kindern mit Migrationshintergrund in etwa dem Lernzuwachs eines halben (24 Punkte; ein Elternteil im Ausland geboren) bzw. eines ganzen Schuljahres (48 Punkte; beide Elternteile im Ausland geboren).

Bereit fĂ¼r den nächsten Schritt?

Egal ob Grundschule, Mittelstufe oder Abschlussklasse: Wir helfen Ihrem Kind gezielt, strukturiert und mit festen Ansprechpartnern vor Ort. Starten Sie jetzt mit einem kostenlosen Erstgespräch an einem Standort Ihrer Wahl.
Bunte Kinderhände mit aufgemalten Gesichtern erheben sich vor grĂ¼nem Hintergrund.